GÄRTNERISCHE  FACHAUSDRÜCKE

 ABBINDEN

Um die Bildung von Blütenknospen zu fördern, bindet man die einjährigen Triebe so, dass sie waagerecht stehen.

 ABMOOSEN

Große, unansehnlich gewordene Blattpflanzen werden unter einem Stengelknoten (Nodium) eingeschnitten, mit feuchtem Sphagnummoos und einer Plastikfolie umwickelt, bis sich an dieser Stelle Wurzeln bilden. Anschließend trennt man den oberen bewurzelten Teil ab und pflanzt ihn ein.

 ABRISSLINGE

Bewurzelte Stengelteile, Blätter oder treibfähige Wurzelstücke von flachwachsenden Stauden.

 ABSENKER

Heruntergebogene Zweige werden im Boden befestigt, wobei das Triebende aus der Erde herausschaut. Nach der Bewurzelung trennt man sie von der Mutterpflanze.

 ADVENTIVWURZELN

Diese Wurzeln wachsen nach einer Beschädigung oder durch Erdreiz veranlasst aus den Stengelknoten oder Blättern der Pflanzen, die dafür veranlagt sind.

 AERIFIZIEREN

Mit speziellen Geräten werden Löcher in die Grasnarbe gestoßen, um die Wurzeln der Rasengräser zu belüften.

 AUSDÜNNEN

In den ersten drei Wochen nach der Obstbaumblüte schneidet man so viele Fruchtansätze heraus, dass nur alle 15 bis 20 Zentimeter eine Einzelfrucht hängt. Ziel: größere Ein­zelfrüchte, geringere Ertragsschwankungen.

 BIOLOGISCHER ANBAU

Naturgemäßer Garten- und Landbau. Dazu gehören eine sorgfältige Bodenpflege, bei der man das Bodenleben fast ausschließlich mit organischen Düngemitteln füttert, gut auf­einander abgestimmte Mischkultur und Fruchtfolge der ein­zelnen Gemüsearten und schließlich die Anwendung von ungiftigen Abwehrmitteln.

 BLATTDÜNGUNG

Spezielle Flüssigdünger werden über die Pflanzen gesprüht, um Mangelerscheinungen kurzfristig zu beheben.

 BODENBAKTERIEN

Bakterien, die unter Anwesenheit von Luft (aerob) daran beteiligt sind, organische Masse in anorganische und damit für Pflanzen aufnehmbare Form zu verwandeln.

 CHLOROPHYLL

Grüner Farbstoff in Blättern und anderen Pflanzenteilen.

 CHLOROSE

Mangelerscheinung. Wichtige Elemente, wie Eisen und Magnesium, sind durch zu hohen Kalkgehalt im Boden festgelegt. Chlorose erkennt man an gelbwerdenden Blättern, deren Blattnerven sich grün abzeichnen.

 C-N-VERHÄLTNIS

Relation, in der Kohlenstoff (C) zu Stickstoff (N) im Boden vorhanden ist. Ein guter Boden hat ein C-N-Verhältnis von 8 bis 10, ein schlechter von 30.

 CONTAINERPFLANZEN

In Kunststoffbehältern herangezogene Gehölze und Stau­den, die man auch mitten im Sommer pflanzen kann.

 PH (DEUTSCHE HÄRTEGRADE)

Maß für Cälciumoxyd in 10 Milligramm pro l Liter Wasser. 0 bis 4 Grad DH kennzeichnet sehr weiches, 8 bis 12 Grad mittelhartes und 12 bis 30 Grad sehr hartes Wasser. Die Härte des Wassers kann man beim zuständigen Wasserwerk erfragen.

 DUNKELKEIMER

Pflanzen, deren Samen nur bei Dunkelheit keimen.

 EDELREIS

Ein einjähriger Trieb einer besseren Sorte, den man von Winter bis Frühling auf eine abgeworfene Krone pfropft.

 EPIPHYTEN

Aufsitzer. Tropische Pflanzen, die auf Bäumen wachsen und Wasser und Nährstoffe aus ihrer atmosphärischen Umgebung aufnehmen. Ananasgewächse und zahlreiche Orchideen.

 FROSTKEIMER

Pflanzen, deren Samen nur nach Frosteinwirckung keimen.

 GALLEN

Wucherungen an Blättern, Knospen, Früchten oder Trieben, von Gallmilben, Gallmücken oder Gallwespen verursacht.

 GEHÖLZE

Bäume und Sträucher, also langlebige holzige Pflanzen.

 GERBSTOFFE

Sie werden beim Stoffwechsel im Kernholz und in der Rinde von Bäumen erzeugt und imprägnieren die Zellwände.

 GRÜNDÜNGUNG

Hülsenfrüchte oder Kreuzblütler werden als Vorkultur für andere Pflanzen angebaut. Durch sie wird der Boden beschattet, feuchtgehalten, vor Erosion geschützt, von den Wurzeln der Gründüngungspflanzen durchlüftet und mit organischer Material angereichert. Hülsenfrüchte  (Leguminosen)  leben sogenannten Knöllchenbakterien in Gemeinschaft die an den Wurzeln der Pflanzen sitzen und Stickstoff aus der Bodenluft sammeln. Stirbt die Pflanze ab, kommt der Stickstoffe dem Boden und den nachfolgenden Pflanzen zugute.

 GIFTRESISTENZ

Unter einer Gruppe von Schädlingen gibt es stets Organismen die einen giftigen Stoff überleben. Sie sind gegen diese Stoffe bestandsfähig (resistent) und vererben diese Resistenz ihren Nachkommen.

 HAFTWURZELN

Manche Pflanzen, die an Bäumen emporklettern haben Haftwurzeln,  mit denen sie sich  festsaugen, sie entnehmen keine Nahrung und wachsen nicht ins Holz. Mit diesen Wurzeln halten sich z.B. Wilder Wein oder Efeu in feinsten Ritzen von Baumrinden fest oder sogar auf relativ glatten Oberflächen wie gestrichenem Wandputz.

 HAUPTNÄHRSTOFFE

Nährstoffe, die alle Pflanzen in großen Mengen vor allem zur Photosynthese benötigt. Stickstoff (N), Kalium (K), Calcium (Ca), Schwefel (S) Phosphor (P) und Magnesium (Mg)

 HEXENBESEN

Viele junge Triebe wachsen aus einer Stelle des Baumes, hervorgerufen durch einen Pilz.

 HEXENRINGE

Kreise von Pilzen, die im Rasen wachsen und das Gras zum Absterben bringen.

 HOCHBLÄTTER

Sind die oberhalb der normalen Laubblätter stehen und von diesen in Form und Farbe abweichen. Meist handelt es sich um reduzierte Blätter, bei denen nur das Unterblatt gut ausgebildet ist. Es gibt aber auch Fälle, wo Hochblätter nur in ihrer Farbe von den Laubblättern abweichen (ein bekanntes Beispiel dafür ist der Weihnachtsstern).

 HONIGTAU

ist ein zuckerhaltiges Ausscheidungsprodukt verschiedener Blattläuse und Schildläuse. Diese Insekten ernähren sich vom Saft aus den verschiedener Pflanzen. Durch den hohen Druck in diesen Röhren nehmen die Tiere viel Flüssigkeit auf und geben diese in Form von Honigtau wieder ab.

 HORNDÜNGER

ist Dünger, der aus zermahlen Horn und Hufe von Schlachtvieh gewonnen wird. Horndünger ist in seiner Wirkung auf den pH-Wert des Bodens neutral, aufgrund seiner organischen Herkunft sehr stickstoffhaltig.

 IKEBANA

Japanische Blumenstellkunst mit religiösem Hintergrund.

 INSEKTIVOREN

Insektenfressende Pflanzen, z. B. Sonnentau, Kannenpflanze.

 INTERNODIEN

Triebstücke zwischen Stengelknoten (Nodien).

 IONEN

Elektrisch geladene Atome oder Moleküle, die sich in Kationen (positiv geladen) und Anionen (negativ geladen) aufspalten. Nur in lonenform können Pflanzen Nährstoffe aufnehmen.

 IONENAUSTAUSCHER

Kleine Kugeln aus Kunstharz, an die Nährstoffionen angelagert sind. Die Nährstoffionen werden gegen die Ionen von Kalk oder Schadstoffen im Wasser ausgetauscht.

 JOHANNISTRIEB

Zweiter schwächerer Austrieb im Frühsommer.

 KALLUS

Gewebe, das sich um eine Wunde bildet, um sie zu schließen.

 KAMBIUM

Dünne Schicht zwischen Rinde und Holz. Es bildet nach innen Holz und nach außen Rinde (Bast).

KAPILLAREN

Haarröhrchen im Boden, von ]/ioo bis Viooo mm Durch­messer. Durch sie steigt Wasser nach oben.

 KEIMFÄHIGKEIT

Zeitraum, in dem Samen keimfähig bleiben.

 KLON

Auf ungeschlechtlichem Wege entstandene Nachkommen einer Mutterpflanze, die alle gleiche Erbanlagen haben.

 KOPULIEREN

Veredlungsart, bei der zwei gleich starke Triebe schräg angeschnitten aufeinandergelegt und verbunden werden.

 LEIMRINGE

Papierstreifen werden von innen mit Leim bestrichen und unterhalb der Krone von Obstbäumen im Frühherbst an den geglätteten Stamm gelegt. Sie schützen vor dem Frostspanner, dessen flügelloses Weibchen im Herbst am Stamm empor­kriecht:

 MERISTEMKULTUR

Aus dem Bildungsgewebe der Knospen (Meristem) werden winzige Gewebeteile geschnitten, aus denen in Anzuchtgläsern junge Pflanzen wachsen. Diese Jungpflanzen sind virusfrei. (Nelken, Chrysanthemen, Orchideen und Himbeeren).

 MIKROORGANISMEN

Bodenbakterien, Algen und Einzeller, die an der Er­schließung von Nährstoffen beteiligt sind.

 MINERALISIERUNG

Verwandlung toter Pflanzenmasse in Ionen der Haupt­nährstoffe und Spurenelemente. Sie beginnt mit biochemischen Vorgängen und wird durch Mikroorganismen und schließlich Regenwürmer vollendet.

 NODIUM

Stengelknoten an verholzten und unverholzten Trieben.

 OKULIEREN

Augenveredlung. Ein flachgeschnittener Trieb wird in einen T-Schnitt in der Rinde der Unterlage geschoben.

 PALMETTE

Spalierobstbaum mit waagerechten Trieben.

 PHOTOSYNTHESE

Die Pflanze nimmt aus der Luft Kohlendioxyd (COi) auf und aus dem Boden Wasser. In den Blattkörnchen (Chloroplasten) werden beide Stoffe in energiereichen Traubenzucker verwandelt. Der Sauerstoff, der im Wasser enthalten ist, wird frei und an die Umgebung der Pflanzen abgegeben.

 pH-WERT

Lateinisch: potentia Hydrogenii; sagt aus, wie kalkhaltig oder „sauer" ein Boden ist. Einen Boden mit pH 3 bezeichnet man als sauer, einen mit pH 8 als alkalisch. Der optimale Wert liegt um pH 7 (= neutral).

 POLLENSPENDER

Viele Obstsorten können sich nicht selbst befruchten. Man muss ihnen zur gleichen Zeit blühende Sorten zugesellen.

 PYRETHRUM

Aus den Blüten von Chrysanthemum pyrethrum gewonnen und in einigen pflanzlichen Insektiziden enthalten. Ungiftig für Warmblütler und Bienen.

 RESISTENZ

Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegen bestimmte Krank­heiten und Schädlinge. Heute das Ziel neuer Züchtungen.

 RHIZOM

Unterirdische Sproßachse mit verdickten Speicherzellen, z. B. Schwertlilie (Rhizomiris).

 SCHADENSCHWELLE

Grenze eines tolerierbaren Schädlingsbefalls.

 SCHLUPFWESPEN

Winzige Wespen legen Eier in schädlichen Insekten ab. Die ausschlüpfenden Larven fressen diese von innen auf.

 SCHMAROTZER

Parasiten. Pflanzen, die ihre Wurzeln in die Leitbahnen anderer Pflanzen schicken und sich von deren Nährlösungen ernähren. Sie schaden damit ihren Wirtspflanzen.

 SCHNURBAUM

1. Gehölz, bot. Name Sophora. 2. eintriebige Spalierobst­form, die rundum mit Fruchttrieben besetzt ist.

 SPHAGNUM

Sumpf- oder Torfmoos, in der Blumenbinderei verwendet.

 SPURENELEMENTE

sind in kleinsten Mengen am Aufbau der Pflanze beteiligt, z. B. Bor, Kupfer, Mangan, Molybdän und Zink.

 STAUDEN

Ausdauernde blühende Gewächse, deren oberirdischer Teil nach der Blüte abstirbt und im kommenden Frühjahr aus dem im Boden überlebenden Pflanzenteil wieder austreibt.

 STRATIFIZIEREN

Saatgut wird in feuchten Sand schichtenweise eingelagert, damit es länger keimfähig bleibt.

 SUKKULENTEN

Pflanzen, die in ihren Blättern und Trieben Wasser speichern, um längere trocken-heiß Perioden zu überstehen.

 SYMBIOSE

Lebensgemeinschaft von zwei Pflanzen, die sich ergänzen und im Wachstum fördern.

 TON-HUMUS-KOMPLEX

Aus Humus und Ton bestehender Bodenkrümel, den Regenwürmer in ihrem Darm erzeugen. Diese Bodenkrümel speichern Wasser, sind gut durchlüftet und lagern an ihren mineralischen Bestandteilen (Ton, Gesteinsabrieb) Ionen von Haupt- und Spurennährstoffen an. In ihrer Gesamtheit bilden die Ton-Humus-Komplexe einen wertvollen Mutterboden.

 VERMEHRUNG

Geschlechtliche (generative) Vermehrung: Aussaat von Samen. Ungeschlechtliche (vegetative) Vermehrung: Pflanzen­teile, wie zum Beispiel Ableger, Ausläufer, Kindel, Stecklinge und Steckhölzer, werden von der Pflanze getrennt und in nährstoffarmem Substrat zum Bewurzeln gebracht.

 VIREN

(Einzahl Virus), mikroskopisch kleine Krankheitserreger, die vor allem durch Blattläuse übertragen werden. Virusschäden machen sich durch Blatt-, Trieb- und Blütenverformungen bemerkbar. Viren kann man nicht bekämpfen.

 WEISSÖLE

Ungiftige Mittel, die man im Winter und Frühjahr auf Obst-, Nadel- und Laubgehölze spritzt.

 ZÜCHTUNG

Kreuzung von Pflanzenarten mit bestimmtem Ziel, z. B. Blütenfarbe, Fruchtgröße, Geschmack oder Resistenz.

 ZWEIJAHRSBLUMEN

Blühende Pflanzen, die im ersten Jahr aus Samen her­anwachsen, im zweiten blühen und absterben oder unansehnlich werden, z, B. Stiefmütterchen, Königskerze, Fingerhut.