Laub liegen lassen!
Das Laub treibt viele Gärtner in den Wahnsinn, wenn es auf seinen schön
gepflegten Rasen und Beete fällt und mühsam zusammengeharkt werden soll. Im
Naturgarten kann man sich diese Arbeit sparen (Rasenflächen ausgenommen). Zu
minderst auf Staudenbeete, unter Sträuchern und sonstige offenen Gartenflächen
übernimmt das Laub als natürlicher Frostschutz und Bodendecker für den Garten
eine wichtige Aufgabe. Insbesondere für Tiere, darunter Igel, Insekten und
Kröten, nutzen Laubhaufen als Quartier für ihren Winterschlaf. Zudem dient
Herbstlaub vielen größeren und kleineren Bodenorganismen auch im Winter als
Nahrung, welche die Blätter zerkleinern und damit wertvollem Humus bilden. Wer
trotzdem einen sauberen Garten haben will, sollte das mit einem Rechen tun, das
schont die Bodenlebewesen und fördert die eigene Gesundheit. Laubsauger haben in
einem Garten nichts zu suchen. Das Laub kann dann an anderem Stellen
im Garten aufgeschichtet, als Frostschutz für Gehölze oder Kompostiert werden.
Krankes Falllaub, z.B. von Bäumen mit starkem Schorf, Schrotschusskrankheit oder
Gitterrost, sollte aus dem Garten entfernt werden. Laub mit vielen Gerbsäuren
z.B. Eichen, Rosskastanien, Walnuss verrottet nur sehr langsam und bildet im
Laufe der Jahre oft eine dicke Schicht Humus auf dem Boden.
Bei Tieren herrscht Wohnungsnot!
Im
Herbst suchen viele Tiere ein geeignetes Quartier für den Winter. Natürliche
Nistmöglichkeiten für Vögel oder Säugetiere wie Fledermäuse, Haselmaus,
Eichhörnchen und Siebenschläfer gibt es nicht mehr so oft. Hecken,
Streuobstwiesen und offene Landschaften mit morschen Bäumen werden in unserer
ausgeräumten Landschaft immer weniger. Wer nach der Gartensaison nicht penibel
aufräumt, kann das Überwintern für Vögel, Insekten und Säugetiere erleichtern.
Nistkästen garantieren nicht nur eine sichere Brut sondern auch Schlafplatz zum
Überwintern. Heruntergefallenes Laub wo es möglich ist, einfach liegen lassen,
oder tote Äste zu einem Haufen zusammenlegen. Das sind Möglichkeiten, dem Igel
ein Schlafquartier zu bieten. Befindet sich noch trockner Grasschnitt oder Moos
im Garten, kann er es sich gemütlich machen. Stauden und abgeblühte Samenstände
im Staudengarten kann man übern Winter stehen lassen und können im Frühjahr
beseitigt werden. Verwelkte Sonnenblumen oder Wilder Karde bieten Vögeln Futter,
einige Insekten überwintern sogar in den Stängeln der Pflanzen. Um Amphibien und
Reptilien einen passenden Ort im Winter zu schaffen, können Steine zu Haufen
zusammengelegt werden. Dort finden Blindschleichen, Kröten und auch verschiedene
Insekten einen geschützten Rückzugsort. Sind die kalten Nächte angebrochen, ist
es wichtig, schlafende Tiere nicht zu stören.
Vögel füttert man im Winter! Wählen Sie
Futtersilos, bei denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen und verschmutzen
können. Das Futtersilo an einer übersichtlichen Stelle so anbringen, dass sich
keine Katzen unbemerkt anschleichen und die Vögel eine Deckung von Sperbern
haben. In einem angemessenen Abstand sollten deshalb nach Möglichkeit Bäume oder
Büsche stehen. Als Basisfutter eignen sich Sonnenblumenkerne, Futtermischungen
enthalten auch andere Samen unterschiedlicher Größe, die von unterschiedlichen
Arten bevorzugt werden. Die meisten Vögel an Ihrer Futterstelle sind Meisen,
Finken und Sperlinge. Aber es überwintern auch Rotkehlchen, Heckenbraunelle,
Amseln, Wacholderdrosseln oder Zaunkönig. Für die kann man Rosinen, Obst,
Haferflocken und Kleie anbieten. Meisen lieben auch Gemische aus Fett und Samen,
z.B. Meisenknödel, befreien Sie diese von Plastiknetzen. Die Vögel können sich
mit ihren Beinen darin verheddern. Billiges Vogelfutter kann Samen von invasiven
Pflanzenarten, wie z.B. die stark allergieauslösende Ambrosie enthalten.
Vogelfutter am Boden kann Ratten anlocken.
Äste und
Zweige verwerten! Beim
Obstbaumschnitt und beim Schnitt der Ziersträucher fallen jedes Jahr im Garten
reichlich Äste und Zweige an. Man hat jetzt mehrere Möglichkeiten die Äste zu
verwerten oder zu entsorgen.
Eine weitere
Möglichkeit, falls der nötige Platz im Garten vorhanden ist, können
aufgeschichtet Holzhaufen und Reisighecken sein das fördert Nützlinge und bietet
ihnen Schutz.
Für verschiedene Tierarten bietet eine solche Naturhecke einen idealen
Unterschlupf. Neben vielen Insekten, nutzen
Igel, Spitzmaus und zur Sommerzeit auch Vögel die Hecken zum Nisten. Setzt man
Baumpfähle in zwei Reihen und diese ca. einen halben Meter auseinander, kann man
dazwischen das Reisig Material stapeln. Die Zaunhecke kann immer wieder mit
neuem Schnittholz aufgefüllt werden und mit rankenden Blumen verschönert werden.
Blühfläche, Blumenwiese, Blumenrasen